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Zur Entnahme der Grobstoffe aus dem Abwasser, gibt es generell zwei Verfahren: Das erste nutzt Rechen und Siebe und filtert hierdurch das Abwasser, wie der Rottebehälter. Das zweite Verfahren die natürliche Schwerkraft, durch welche Teilchen, die schwerer als Wasser sind, absinken. Bei den so genannten Absetzverfahren dicken die Stoffe an der Beckensohle ein. Die Mehrkammergrube ist ein solches Verfahren, es gibt jedoch auch Absetzteiche und Emscherbrunnen.

Der Rottebehälter

Die Feststoffe werden durch Filtration vom Abwasser getrennt. Dies geschieht entweder mittels Leitung des Abwassers durch dehnbare Schläuche aus Kunststoff (auch Filtersackanlage genannt) oder mittels einer Filterschicht aus Sand, Kies, Stroh oder Hackschnitzel in einem Rotteschacht.
Über Lüftungs- und Drainageplatten wird der Schacht von unten belüftet. Nach oben findet die Belüftung über eine großflächige Gitterrost-Abdeckung oder einen Belüftungskamin statt. In regelmäßigen Abständen wird Strukturmaterial (z.B. Stroh) locker eingestreut, um die Belüftung, die Entwässerung und das C/N Verhältnis (Kohlenstoff/Stickstoff) zu verbessern.
Der Rottebehälter mit Filterschicht ist bis etwa 200 Einwohner geeignet und die Filtersackanlage ist aufgrund des Mehraufwandes durch das halbjährige Wechseln der Filtersäcke nur bei bis zu 10 Einwohnern zu empfehlen. Dieses Verfahren ist geruchsärmer als die Absetzverfahren, da eine aerobe Zersetzung der organischen Substanzen stattfindet. Die anfallenden Grobstoffe können einfach weiterverkompostiert werden, da es sich um aeroben stabilisierten Schlamm handelt. Durch die ständige Belüftung kühlt das Abwasser jedoch ab. Dies kann sich negativ auf den Winterbetrieb auswirken.

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Schema eines Rottebehälters

Der Absetzteich

In einem Teich können sich Feststoffe am Teichgrund absetzen. Hierfür ist zur Vermeidung von Verwirbelungen eine Prallwand am Einlauf, und am Auslauf zur Vermeidung einer Ausspülung von Schwimmstoffen eine Tauchwand nötig. Der vordere Teil wird meistens so konstruiert, dass eine tiefergelegte Schlammtasche ein einfaches Abziehen des Schlammes ermöglicht. Die Teiche werden nur über die Wasseroberfläche belüftet und sind dementsprechend flach gebaut (1-1,5m tief). Bei einer großzügigeren Dimensionierung entstehen geringere Geruchsbelästigungen und aufgrund der selteneren Schlammentleerung stabilisiert sich der Schlamm weitgehend. Das Abwasser kühlt in den offenen Teichen jedoch ab. Abwasserteiche sind bei ausreichender Bemessung auch bei Entwässerung durch ein Mischsystem geeignet.

Der Emscherbrunnen

Emscherbrunnen bestehen aus einem Absetzraum mit einem darunterliegendem Schlammfaulraum. Das Abwasser durchströmt den Absetzraum und die Feststoffe rutschen an der schrägen Wand in den Schlammfaulraum. Diese räumliche Trennung verhindert eine Aufwirbelung des bereits sedimentierten Schlammes. Der Absetzraum wird relativ klein bemessen, daher ist das Puffervermögen des Emscherbrunnen sehr gering und nicht für Mischkanalisation und bei Stoßbelastungen geeignet. Durch die Trennung von Absetzraum und Ausfaulraum gut abdichtbar und somit bei Biogasgewinnung vorteilhaft. Allerdings lohnt sich der Bau aufgrund des Mehraufwandes nur ab ca. 100 Personen.

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Schema eines Emscherbrunnens
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